Altlastenerkundungen

Das Geschäftsfeld Altlastenerkundung und -sanierung umfaßt:

  • historische, orientierende und Detailerkundung nach SALM (Sächsische Altlastenmethode) und Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) bzw. Bundesbodenschutzverordnung (BBodSchV)
  • Sanierungsuntersuchung von Altlasten/Altstandorten nach Abschluß der vorangegangenen Untersuchungsschritte
  • Erarbeitung von Sanierungskonzepten und Aufzeigen von staatlichen Fördermöglichkeiten

Ablauf der Altlastenerkundung

Historische Recherche

Die historische Erkundung einer Altlast oder eines Altstandortes stellt nach der Ersterkundung den ersten fachlichen Schritt zur Einordnung der Verdachtsfläche dar. In dieser Phase erfolgen:

  • Recherche von bisherigen Nutzungsbedingungen der Altlast/Altstandort
  • Befragung von Mitarbeitern oder Anwohnern
  • Festlegen eines maßgebenden Risikos anhand der bisherigen Nutzung und der verwendeten Technologien
  • Bewertung aller recherchierten historischen, geologischen und hydrogeologischen Faktoren nach der Sächsischen Altlastenmethode

Ergebnis der historischen Erkundung ist eine Empfehlung über:

  • Ausscheiden als Altlastenverdachtsfläche
  • Verbleib im Sächsischen Altlastenkataster und weitere Beobachtung ohne besonderen Handlungsbedarf
  • weiterführende Untersuchungsschritte im Rahmen einer orientierenden Erkundung

Orientierende Erkundung

Dem Beginn einer orientierenden Erkundung geht die Überschreitung einer bestimmten Risikoschwelle aus dem Ergebnis der historischen Erkundung voraus. In dieser Phase erfolgen konkrete Untersuchungsschritte vor Ort, die den Altlastenverdacht quantifizieren.

Recherche vorangegangener Erkundungsstufen

  • Untersuchung der Schadstoffausbreitung in den Schutzgütern Boden, Wasser und Luft anhand von Aufschlüssen (Bohrungen) und chemische Analysen in Abstimmung auf die frühere Nutzung der Altlastenverdachtsfläche
  • Konkretisierung des geologischen/hydrogeologischen Modells der Altlast oder des Altstandortes anhand der durchgeführten Aufschlüsse
  • Bewertung und Auswertung der Ergebnisse nach SALM

Ergebnis der orientierenden Erkundung ist eine Empfehlung über einen der folgenden weiteren Schritte:

  • Ausscheiden als Altlastenverdachtsfläche
  • Verbleib im Sächsischen Altlastenkataster ohne konkreten Handlungsbedarf
  • weiterführende Detailerkundung
  • Erarbeitung von erforderlichen Erkundungsschritten

Detailerkundung

Dem Beginn einer Detailerkundung geht die Überschreitung einer bestimmten Risikoschwelle aus dem Ergebnis der orientierenden Erkundung voraus. In dieser Phase erfolgen umfangreiche Untersuchungsschritte vor Ort, mit denen das Ausmaß der vorhandenen Schädigung der Schutzgüter Boden, Wasser und Luft erfaßt werden kann.

  • Recherche vorangegangener Erkundungsstufen
  • Untersuchung der Schadstoffausbreitung in den Schutzgütern Boden, Wasser und Luft anhand von Aufschlüssen (Bohrungen) und chemische Analysen auf konkrete Schadstoffe in Auswertung der orientierenden Erkundung
  • Einrichtung von Grundwasserbeobachtungsstellen (wenn erforderlich)
  • Konkretisierung des geologischen/hydrogeologischen Modells der Altlast oder des Altstandortes und des Umfeldes anhand der durchgeführten Aufschlüsse
  • Bewertung und Auswertung der Ergebnisse nach Bundesbodenschutzgesetz und SALM

Aus dem Ergebnis der Detailerkundung ergibt sich eine Empfehlung über einen der folgenden weiteren Schritte:

  • Verbleib im Sächsischen Altlastenkataster ohne konkreten Handlungsbedarf
  • Herausarbeiten konkreter Kontaminationsverdachtsflächen, für die eine Sanierung erforderlich ist, weiterführende Sanierungsuntesuchung
  • Erarbeitung von erforderlichen Erkundungsschritten

Sanierungsuntersuchung

Dem Beginn einer Sanierungsuntersuchung geht die Überschreitung einer bestimmten Risikoschwelle im Ergebnis der Detailerkundung voraus. Dabei wurde für einzelne Kontaminationsverdachtsflächen (KVS) ein grundsätzlicher Sanierungsbedarf ermittelt. Die Abschätzung des Ausmaßes und der Kosten sowie Erarbeitung von Verfahren der erforderlichen Sanierung sind Ziele der Sanierungsuntersuchung. Die Untersuchung umfaßt im einzelnen:

  • Recherche vorangegangener Erkundungsstufen
  • Durchführung von Pobenahmen und chemischen Analysen und Eingrenzung des Schadstoffherdes
  • Einrichtung von Grundwasserbeobachtungsstellen (wenn erforderlich)
  • Erfassung der zeitlichen und räumlichen Ausbreitung der Schadstoffe innerhalb der betroffenen Schutzgüter
  • Konkretisierung des geologischen/hydrogeologischen Modells der Altlast oder des Altstandortes und des Umfeldes anhand der durchgeführten Aufschlüsse
  • Diskussion und Vorschlag von konkreten Sanierungsverfahren unter Berücksichtigung des Sanierungszieles und ökonomischer Gegebenheiten

Sanierungskonzept

Das Sanierungskonzept dient als Planungsgrundlage für die Sanierung von Altlasten/Altstandorten. Auf der Grundlage der Voruntersuchungen und unter Berücksichtigung des Sanierungszieles werden konkrete Unterlagen erarbeitet. Die Verfahren richten sich dabei nach den konkreten örtlichen Gegebenheiten (Geologie, Hydrogeologie, Schutzgüter) der Art des Schadstoffes, der Größe des zu sanierenden Gebietes und den ökonomischen Gegebenheiten.

  • Mögliche Sanierungsverfahren sind u.a.
  • Einkapselung
  • Abdichtung und Rekultivierung
  • Auskofferung
  • Bodenreinigungsverfahren

Wichtiger Teil jedes Sanierungskonzeptes ist die Erarbeitung eines Nachsorgeplanes, mit dem der Sanierungserfolg kontrolliert werden muß.

Sonntag, 12. März 2006